Was kann uns der heilige Wolfgang heute sagen?

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Pfarrer Ernst-Martin Kittelmann 2006 mit einem der Original Wolfgangslämmer

Gestern erhielten wir den wunderbaren Beitrag von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann zum Thema „Was kann uns der heilige Wolfgang heute sagen?“.  Wir vom Vorstand des Vereins Pilgerweg St. Wolfgang arbeiten derzeit an einer Broschüre zum Bayerischen Part des Wolfgangsweges. Das Projekt beschäftigt uns seit etwa 20 Jahren, eine erfüllende Lebensaufgabe, stets im Sinne des heiligen Wolfgang, der uns und der Welt so großartige Botschaften gegeben hat und die Menschen bis heute begeistert, schützt und begleitet.

Das Evangelium erfahrbar machen.

Der St. Wolfgangs-Pilgerweg – ein Weg zur

spirituellen Erneuerung.

Pilgerwege ziehen sich durch unser Land und ganz Europa. Zu ihnen gehört auch der Pilgerweg St. Wolfgang.

Pilgerwege sind Wege der Erinnerung an christliche Persönlichkeiten, die die Geschichte unseres Landes und unserer Kultur mit geprägt haben, und es sind Wege, die daran erinnern, wie das Christentum durch gesunde Lehre in Bildung und Predigt das Leben nicht nur hervorgehobener Personen, sondern eines ganzen Volkes bereichert hat.

Freilich gab und gibt es Missstände,Engführungen und auch unter Amtsträgern für Christen unwürdiges Verhalten. Immer waren Reformen angesagt.

St. Wolfgang wurde zum Reformer dadurch, dass er in die Stille ging und mehrmals der Versuchung höherer Ämter und vermehrter Macht entsagte.

St. Wolfgang war ein begnadeter Pädagoge. Bedeutende Persönlichkeiten, wie der spätere Kaiser Heinrich II., standen in seiner Obhut. Wolfgang konnte sie anhalten zu einem von und durch Christus geprägten Leben.

Nichts anderes wollte er durch seine Predigten erzielen. Obgleich er sich als Redner schwer tat, lockten seine Predigten viele Hörer an. „Wie der süße Duft des Honigs die Bienen anzieht, sagte man, so zog die Lieblichkeit seiner Predigt die Menschen an“ (s. Wolfhart Schlichting, Miniaturen aus der Regensburger Kirchengeschichte, Flacius Verlag, 1983, S. 9).

St. Wolfgang starb am 31.10.994. Gute 500 Jahre später sollte wieder ein Reformator der Kirche geschenkt werden, Martin Luther. Auch ihm ging es um den Kerngehalt des Evangeliums. Wenn die weltweite christliche Kirche ständig der Reformation bedarf, so ist bei der Erinnerung an den großen Regensburger Bischof auch all derer zu gedenken, denen die Erneuerung der Kirche durch das Evangelium ein Herzensanliegen war. Pilgerwege helfen diesem ökumenischen Anliegen auf der Spur zu bleiben.

Es ist Brauch geworden, zum Herzstück des Wolfgangsweges, der Wolfgangskapelle oberhalb von Böbrach, ein Birkenkreuz hinaufzutragen, verbunden mit einem Dank oder einer Bitte. Manchem wurde dadurch die befreiende Kraft des Evangeliums aufs Neue erfahrbar.

Besuch aus Österreich: Pilgerweg-Beauftragter Anton Wintersteller am Fuße des Kreuzweges zur Kapelle

Friedel Dreischmeier mit einem der Bittkreuze auf der Wolfgangskapelle

Bitt-/Dankkreuze vor der Wolfgangskapelle. Sie wurden von Wanderern den Kreuzweg hinauf getragen

Kommentare:

Sieghild hat gesagt:

Es ist wichtig, dass die Historie immer weiter getragen wird, so dass jede Generation sie aufnehmen kann.

Karin Lissi hat gesagt:

Auf Pilgerwegen zu wandeln oder mitzuwirken ist ein Herzensanliegen, dass nur
so entstehen kann wie du es beschreibst.
Gott wird mit Freuden auf die Menschen herab schauen, die ihn in sich aufgenommen haben,
ihm vertrauen und die Wege beschreiten die ein WIR erschaffen um gemeinsam eine aufrichtige
Zuneigung zu erhalten und zu zeigen und die Kraft des Evangeliums zu erleben.
Ich schließe die Augen und laufe mit euch zusammen auf dem Pilgerweg des St. Wolfangs und wir lassen unsichtbare Kräfte in uns ein.

Ein Herzensgruß von Karin Lissi