Realität und Mysterium/Legende – im Gespräch mit Hildegard Weiler

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Der heilige Wolfgang in Regensburg mit Kirchenmodell , Wolf und Schaf

Viele Orte der Wolfgangsverehrung sind nicht nur historisch, sondern mit einer alten Legende verbunden, wie beispielsweise der berühmte Hackl-Wurf bei der Falkensteinkapelle nach St. Wolfgang im Salzkammergut, die Übernachtung des Heiligen auf der später erbauten Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach unter den Felsen und vieles mehr.

Im Gespräch über die Anziehungskraft solcher Geschichten, die von den Besuchern und Pilgern gegenüber den rein historisch belegten Stellen durchaus bevorzugt werden, da sie die Gefühle berühren können, erklärt Hildegard Weiler, 1. Vorsitzende vom Verein Pilgerweg St. Wolfgang, dieses Phänomen folgendermaßen:

Realität und Mysterium/Legende

Es gibt eine Wirk-Kraft – oder noch stärker formuliert – eine Wirk-Mächigkeit an den Orten, an denen der heilige Wolfgang verehrt wird und präsent ist. Dabei kommt das Phänomen zur Erscheinung, dass gerade die Orte der Legenden, die ja letztlich gar nicht in unsere Realität einzuordnen sind, eine besondere Anziehungskraft auf die Pilger ausüben. Hier wirkt das Mysterium der Vergangenheit bis in die Gegenwart. Gern vermischen sich auch Realität und Legende. Es entsteht eine „Wirk-Mächigkeit“, die nie voll erklärt, nie begriffen, nie ausgeschöpft werden kann. Sie übersteigt unseren Horizont und ist da wirksam. Sie übersteigt unser denken und ist aus einer anderen Dimension. 

Pilgern ist erst mal die normale Physik am Pilgerweg. Dann merkt man, es geht tiefer. Der Weg führt aus der Sackgasse, wozu kein rationales Bemühen imstande ist. (Hildegard Weiler) 

Bei der Falkensteinkapelle im Salzkammergut

Mysterium Schlupfstein bei der Falkensteinkapelle

Zeichnung: Dorothea Stuffer, Fotos: Pilger Rudi Simeth 2019 auf seiner großen Wolfgangsweg Pilger-Radtour 2019

Unterm Torbogen in Regensburg mit den Tieren

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