Gleich alten, ehrwürdigen Bäumen stehen sie in der herben Bayerwaldlandschaft: Die Einödhöfe. Ihre historischen Wegkreuze erinnern – aus heutiger Sicht – an „Ur-Opa“ und „Ur-Oma“, die irgendwie mitsamt ihrem Hof den ersten und den zweiten Weltkrieg überstanden haben, oft in bitterer Armut; einige haben es aber durchaus auch zu ansehnlichem Wohlstand gebracht. Gleich alten, ehrwürdigen Bäumen hat jeder Hof seine eigene Biografie. Es erwuchsen und entstehen immer noch Familiengeschichten, Geschichten um und mit dem Hof, die so manche Veränderung, Glück und Freude und auch Wunden und Narben an sich tragen.
Der Hausbrunnen aus eigener Quelle, ein Bauerngärtlein, liebevolle Dekorationen, alte Eingangstür-Steine und freundliche Hofbewohner begrüßten mich und Friedel Dreischmeier von Verein Pilgerweg St. Wolfgang, die wir uns in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kollnburg aufgemacht haben, einige dieser Höfe zu besuchen und sie mit einem adventlichen wetterfesten Holzbild für die kommende Advents- und Weihnachtszeit zu zieren.
Spirituelle Impulse zu den Holzbildern von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann sind in Bearbeitung.
„Advent in der Einöde“ – so soll diese sich in weiter Landschaft wandernd zu erschließende Kunstausstellung heißen.
Wie Persönlichkeiten stehen die Höfe in der Landschaft. Manche haben eine eigene kleine Hauskapelle, und fast alle haben ein historisches Wegkreuz
Regine erzählt von der Geschichte der umliegenden Höfe.
Am Wolfgangsweg liegt vor Ramersdorf der „Penzkofer“. Der Hof, der noch mit der Original Ockerfarbe auf den Holzbalken versehen ist, wurde laut Tür-Inschrift 1902 erbaut. Es gibt hier auch einen großen alten Wassergrand mit Namens-Inschrift. „Damit die Quelle nicht versiegt, brauchen wir dringend Schnee auf den Bergen!“ Ein Wegkreuz erinnert an Jakob Penzkofer. Mit zwei geplanten Totenbrettern möchte der heutige Penzkofer Senior an die Geburtsjahre und Sterbejahre von Jakob und dessen Frau erinnern. Noch sucht er hierfür nach Informationen.
Das alte Marterl von Familie Hauptmann/Schauer (Langerhof) in Stein liegt am Wolfgangsweg.
Der Penzkofer Senior zeigt uns seinen alten Wassergrand.
Mit Liebe geschmückt: Hier begegnen sich neu und alt.
Ramersdorf: Blick über die Bayerwaldberge
Fast jeder alte Hof hat ein historisches Gedenk-Kreuz.
Die Hofhunde waren alle sehr lieb!
In Stein am Wolfgangsweg stärkt sich Friedel Dreischmeier im Pilgerstil mit Trauben am Weg.
Die Pension Waldesruh, Stein 3, stellt Ferienwohnungen in wirklich stiller Lage zur Verfügung. Auch hier wird eine Bildtafel angebracht.
Die ersten 12 Höfe stehen nun auf der Liste. An ihnen wir voraussichtlich Mitte November eine Bildtafel mit Impuls angebracht. Die Höfe kann man durch einen Weg zu einem „Einödhofweg“ verbinden, welcher teilweise am Wolfgangsweg verläuft. Nächsten Mittwoch werden die nächsten 12 Stationen erkundet.
Das bunte „W“ steht für Wolfgangsweg.
Hier eine der Bildtafeln. Der Impuls dazu heißt: „Sie sieht Jesus noch nicht. Aber er hat sich schon längst zu ihr auf den Weg gemacht.“ |