Pfarrer Roland Kelber
Am vergangenen Donnerstag, 31. März, fand in der Christuskirche Viechtach die dritte von insgesamt vier Passionsandachten statt, in denen Pfarrer Roland Kelber insgesamt vier verschiedene christliche Tugenden in den Fokus stellt. Diesmal ging es um die Tugend der Wahrhaftigkeit.
Wahrhaftigkeit erfordert eine radikale Ehrlichkeit
„Legt die Lüge ab! Lebt als Kinder des Lichts! Zieht den neuen Menschen an!“ energische Worte des Apostel Paulus leiteten die abendliche
Meditation ein.
„Wie gelingt ein Leben in Wahrhaftigkeit?“ Diese Frage stellte der Geistliche zunächst in den Raum, um nach einer Gedankenpause die Antwort aufzustellen: „Christliche Wahrhaftigkeit bedeutet, radikal ehrlich im Lichte der Wahrheit Jesu mein Leben betrachten, die Wahrheit ohne auszuweichen an mein Leben heran zu lassen“. Am biblischen Beispiel von Pontius Pilatus legte Pfarrer Roland Kelber dar, wie dieser zunächst zwar versuchte im Prozess um Jesu Verurteilung die Wahrheit zu finden, doch als Jesus antwortete, wich Pilatus aus: Was ist Wahrheit? Pilatus schob die Wahrheit weg, ließ sie nicht an sich heran.
Die eigene Schuld ansehen
Wahrheit bedeute, die eigene Schuld, die eigenen Fehler und Schwächen ungeschminkt zu sehen. „Wenn ich um die Barmherzigkeit und Vergebung Gottes weiß, brauche ich mich nicht mit meiner Schuld zu verstecken“, betonte der Pfarrer. Man brauche nach außen hin keine Fassade, kein Image aufzubauen. Wer seinen Wert, den er vor Gott hat, erkenne, könne zu sich selber und zu seiner Erlösungsbedürftigkeit stehen.
Wahrhaftigkeit erfordert Mut
aber habe er mutig erkannt: In keinem anderen ist das Heil.
Ohne Wahrhaftigkeit kein Vertrauen in der Gemeinschaft
Hier schlug Pfarrer Roland Kelber einen Bogen zu den „Social Media“, wo durch Fehl- und Falschinformationen viel Verwirrung entstehe.
Wahrhaftigkeit und Liebe gehören zusammen
Als letzten Punkt betrachtete der Geistliche, wie Wahrheit und Liebe zusammengehören. Die Wahrheit vorzuenthalten sei lieblos. Dabei solle aber die Wahrheit liebevoll gesagt werden, nicht rechthaberisch oder überheblich.
Wie kommen wir zur Wahrheit? Der Seelsorger riet den Gläubigen zu Jesus als die Wahrheit in Person zu beten. „Jesus verspricht uns, uns in alle Wahrheit zu führen.“ Nach einem Moment der Stille sangen die Gläubigen das Lied „Oh komm du Geist der Wahrheit“, wobei Pfarrer Roland Kelber am E-Piano die singenden Betenden begleitete. Nach einem Gebet mit der Bitte um Wahrheit und Frieden und dem Vaterunser entließ Pfarrer Roland Kelber die andächtige Gemeinschaft mit dem Segen.
Die vierte und letzte Passionsandacht ist am kommenden Donnerstag 7. April mit dem Thema Gehorsam.