Erntedank in der evangelischen Kirchengemeinde Viechtach

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Ein geschmücktes Erntedank-Brot, gebacken von Elisabeth Grotz

Mit einem Festgottesdienst besonderer Art beging die evangelische Kirchengemeinde Viechtach am vergangenem  Sonntag das Erntedankfest.

„Wir haben immer wieder allen Grund, unserem Schöpfergott danke zu sagen für all seine Wohltaten. Er hat uns auch in diesem schwierigen Jahr 2020 so viel geschenkt, wofür wir dankbar sein können. Er gab uns zumindest hier in der Region relativ begrenzte Coronazahlen, wir hatten genügend Regen aber auch genügend Sonne. Auch können wir glücklicherweise heute unter freiem Himmel zusammen mit dem Posaunenchor im Sonnenschein feiern“, leitete Pfarrer Roland Kelber die morgendliche Feier ein.

Der Posaunenchor begleitete die Feier mit festlichen Liedern.

In den letzten Tagen war es wegen der Wetteraussichten noch unsicher, ob der Posaunenchor auftreten könnte, da eine solche musikalische Gestaltung im geschlossenen Kirchraum wegen der Corona-Schutzbestimmungen nicht möglich gewesen wäre. Doch glücklicherweise war es nun doch möglich. Der von der Mesnerin Dorothea Stuffer und Helferin Elke Weber zunächst im Kirch-Inneren gestaltete „mobile Erntedank-Altar“ (für beide Wettervarianten) konnte frühmorgens hell leuchtend im Sonnenlicht mit Sitzplätzen und Notenständern am Kirchplatz aufgebaut werden.
Erntedank-Predigt von Pfarrer Roland Kelber unter freiem Himmel

 

In seiner Predigt betonte Pfarrer Roland Kelber – basierend auf „die Speisung der Viertausend“ im Markus-Evangelium – dass unsere Gesellschaft oftmals sowohl mit sogenanntem Fastfood, als auch mit allzu vielem Medienkonsum dermaßen übersättigt sei, sodass bei vielen Menschen ein echtes Hungergefühl nach gutem Schwarzbrot und auch der Hunger nach Gottes Wort nicht mehr wahrgenommen werde. Damals, bei der Speisung der Viertausend, sei es genau anders gewesen: Die Menschen seien so fasziniert von der Predigt von Jesus gewesen, dass sie vergessen haben, genügend Proviant für die drei Tage ihres Zuhörens mitzunehmen.  Doch es fanden sich sieben Brote und einige Fische, die wurden verteilt, und davon wurden alle satt, sodass sogar noch Brotbrocken im Überfluss übrig geblieben sind.

Jesus Christus, der die Schöpferkraft Gottes in sich trägt, könne – so in der Predigt – aus Nichts etwas schaffen in Fülle. Aus dieser Grundlage des christlichen Glaubens heraus entstehe in den Herzen ein tiefes Vertrauen auf Gott, welches automatisch dazu führe, die Nöte des Anderen wahrzunehmen und zu helfen. Eine Gottesliebe ohne die Empathie für die Mitgeschöpfe sei keine echte Gottesliebe, ermahnte der Geistliche.

„Unser Sozialsystem und auch die Diakonie basieren auf den christlichen Werten, doch werden die  guten Hilfeleistungen wegen der großen Menge an Arbeit und Aufgaben in vielen Fällen unpersönlich, und die Hilfe tritt oft verzögert in Kraft. Das persönliche Mitgefühl sei deshalb immer an erste Stelle gesetzt, da es direkt wirken könne. Mögen die tragenden christlichen Werte in unserer Gesellschaft nicht verloren gehen in einer immer mehr glaubens-armen Zeit!“

Begleitet wurde dieser schöne Erntedank-Gottesdienst von feierlichen Dankesliedern unter Begleitung des evangelischen Posaunenchors. Nach dem Fürbittgebet, dem Vaterunser und dem Segen bedankte sich Pfarrer Roland Kelber bei allen Mitwirkenden und Helfern, bei Elisabeth und Anneliese Grotz für das wunderschön verzierte Erntedankbrot und bei Landmaschinen-Fischl, Geiersthal, für die prachtvollen Dahlien, die sie alljährlich für den Kirchenschmuck zur Verfügung stellen.

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