Pfarrer Roland Kelber predigte am Mittwochabend beim Gottesdienst in der Christuskirche
Der Buß- und Bettag ist nicht düster, sondern eine Chance, dem Heiligen Geist Raum zu geben
Mit gemeinsamer Mit Beichte und heiligem Abendmahl beging am vergangenem Mittwochabend die evangelische Kirchengemeinde den Buß- und Bettag.
„Es gibt einen Punkt, wo kein Zurück mehr möglich ist“, leitete Pfarrer Roland Kelber den Gottesdienst ein. „Doch bei Gott haben wir bis zu unserem Lebensende die Möglichkeit umzukehren, ihm alles anzuvertrauen und an ihn abzugeben. Das ist die frohe Botschaft des Buß- und Bettages.“
In seiner Predigt ging der Geistliche auf die Problem- und Schuldfrage und der Spirale der Gewalt ein – ein Thema, welches bis heute an Aktualität in keinster Weise verloren hat. Jesus lasse sich bei der sogenannten Schuldfrage, welche ihm die Jünger stellen, nicht auf eine „Stammtisch-Diskussion“ ein, auf Diskussionen, welche und wie viel Schuld jemand angesammelt habe. Wenn jemanden ein schweres Schicksal eingeholt habe, betreffe das jeden in gleicher Weise für sein eigenes Leben. Keiner solle meinen, besser zu sein, bloß weil ihn ein schlimmes Ereignis nicht getroffen habe. Nein, hier sei Gottes Gnade am Werk. Man solle sich besser die Frage stellen: Wie stehe ich da, wenn ich einmal Rechenschaft ablegen muss?
Der Buß- und Bettag sei nichts Düsteres, sonder eine große Chance zum Neubeginn. Am Beisiel vom Gleichnis des fruchtlosen Feigenbaums veranschaulichte der Pfarrer, wie fruchtbringend es für einen Menschen sein kann, wenn sich ein anderer Mensch um ihn kümmert, sich um ihn bemüht. Gottes Bemühungen um uns sei hierzu im Vergleich noch um ein Vielfaches fruchtbringender. Es gehe darum, schlechte Schlacken abzulegen und dem Heiligen Geist wieder Raum zu geben. „Durch Gottes Güte gelangen wir dazu, unsere eigenen Missstände zu erkennen und können ihn um Vergebung bitten“.