Die Christvesper-Predigt von Pfarrer Roland Kelber

Christvesper mit Bild-Szenen von Iris und Bernhard Marchl  – links Pfarrer Roland Kelber, auf dem Tisch, predigend

Die Christvesper-Predigt 2020 von Pfarrer Roland Kelber

Begrüßung

O du fröhliche

Können wir heuer fröhlich Weihnachten feiern ?

Sind die Umstände nicht zu traurig ?

Nein, das Gegenteil ist der Fall: Gerade dafür ist Jesus ja geboren, dass er uns nahe ist in schwierigen Zeiten.

Schwierige Zeiten sind sozusagen der Testfall, ob die Weihnachtsgeschichte nur ein romantisches Märchen aus alter Zeit ist, als kulturelles Sahnehäubchen für unsere Familienfeiern oder ob in Jesus wirklich der Retter für uns geboren ist.

Ja, das glauben wir als Christen, dass Gott, der Schöpfer des Universums uns selber in Jesus seine Rettung und Hilfe anbietet auch und gerade in allen aktuellen Sorgen und Nöten.

Und das ist ein Grund fröhlich zu feiern

Gebet

Herr, unser Gott, wir danken dir, dass wir nach vielen Unsicherheiten in diesem Jahr jetzt trotz allem diesen Gottesdienst an Weihnachten feiern können.

Laß uns jetzt deine Nähe und deine Liebe spüren und schenke uns deine tiefe Freude ins Herz, die nie vergeht. AMEN

 Prophezeiungen:

So viel wie in diesem Jahr wurde schon lange nicht mehr prophezeit.

Viele Ankündigungen und Voraussagen wurden manchmal schon zwei, drei Wochen später wieder zurückgenommen. Sie hatten sich als völlig falsch herausgestellt.

Das haben in diesem Jahr extrem erlebt. Die Planungssicherheit ist aber, wenn wir ehrlich sind, für uns Menschen nie gegeben.

Wer hätte vor 50 Jahren voraussagen können, wie unsere Welt heute aussieht. Das hätte sich niemand vorstellen können.

Nie können wir voraussagen, was im nächsten Jahr für uns persönlich kommen wird.

Wie anders sind die Ankündigungen Gottes: Jahrhunderte lang vorher hat er die Geburt eines Retters angekündigt. Keiner hätte mehr damit gerechnet, dass es so kommt.

Immer wieder hat er Propheten beauftragt, hat er Engel beauftragt, anzukündigen, was geschehen wird.

Sogar den Königen, den Sterndeutern aus dem Osten hat er es angekündigt in der Sprache, die sie verstehen konnten: mithilfe eines Sterns.

Die Geburt Jesu zeigt uns: Gott ist treu.

Auf seine Ankündigungen ist verlass.

Auch wenn bei der Geburt Jesu vieles ungeplant wirkt,

improvisiert, Gott hatte es geplant, seine Ankündigungen sind die einzig wirklich verlässlichen, die es gibt.

Maria und Joseph: Weihnachten, das Familienfest mit einer neuen Familie

Viele werden in diesem Jahr das Weihnachtsfest nur in der Kernfamilie feiern.

Damit sind wir in diesem Jahr ganz nah bei Maria und Joseph.

Wir können mitfühlen wie es ihnen ging so weit weg von der Großfamilie, die damals noch viel wichtiger war als heute.

Nicht die Geborgenheit einer Geburt in der vertrauten Umgebung mit einigen erfahrenen Frauen aus der Großfamilie.

Nein, in Bethlehem gab es kein Familienfest in unserem Sinne.

Vielleicht ist dieses Jahr die große Chance, die Weihnachtsbotschaft Gottes neu zu hören.

Denn in Bethlehem kam es zu einem Familienfest besonderes Art.

Denn Maria und Joseph blieben nicht allein. Sie bekamen eine neue Familie: Hirten und Könige feierten mit ihnen die Geburt.

Weihnachten ist die Einladung an uns: du darfst jetzt Teil der großen Familie Gottes sein. Du bekommst eine ganz neue wunderbare Familie geschenkt. Alle, die in Jesus als ihren Retter erkennen und annehmen, sind Teil dieser weltweiten Familie, in der alle gleich wertvoll sind.

Hirten auf dem Feld: die gute Nachricht mitten im Alltag

Auf dem Schulhof Weihnachten feiern, Heiligabend ?

Da braucht man doch einen besonderen heiligen Ort, auf dem Schulhof, da kommt doch gar keine Weihnachtsstimmung auf.

Das waren meine Gedanken am Anfang.

Aber dann habe ich mir gedacht:

Gerade auf dem Schulhof, denn so war es damals bei den Hirten auch. Gott hat sie mitten an ihrem Arbeitsplatz angesprochen.

Die Weihnachtsbotschaft macht uns klar: Gott kommt zu uns, da wo wir gerade arbeiten, uns abmühen, uns sorgen. Weihnachten in so vielen Orten in diesem Jahr an Heiligabend im Freien, wo es kalt und ungemütlich ist: genau da hinein will Gott kommen.

Jesus kam nicht im Tempel in Jerusalem, im heiligen Gotteshaus zur Welt, sondern im Alltag.

Er will in unseren Alltag kommen

Er will uns zeigen: Gerade da will ich bei euch sein und bleiben.

Er will unseren Alltag erleuchten.

Das Kind in der Krippe: Eine echte Notlösung

Eine Futterkrippe als Kinderbett: eine Notlösung.

Die Krippe ist noch in einem anderen Sinn eine echte Notlösung:

Denn von ihr geht die Lösung unserer Not aus.

Wie groß ist die Not in dieser Welt !

Diese Not, die tief in unserem eigenen Herzen beginnt, in den Abgründen von Selbstzweifel, Angst und Schuld, unserer irdischen Vergänglichkeit.

In der Krippe liegt die Lösung für alle diese Nöte für uns bereit. Diese Notlösung ist keine Scheinlösung, wie so viele andere. Im Gegenteil: Er behandelt keine Symptome, sondern geht der Not auf den Grund.

Die Hirten

Wieder hinaus ins Dunkle, zurück in die dunkle Nacht, aber mit einer großen Hoffnung im Herzen.

Es hat sich nicht alles mit einem Schlag geändert als Jesus geboren war.

Israel blieb von den Römern besetzt, es gab immer noch Ungerechtigkeit, Gewalt und Leid.

Aber die Gewißheit, dass am Ende nicht die Nacht, die Hoffnungslosigkeit steht, das Nichts, sondern die Rettung, läßt uns anders durch die dunkle Zeit gehen.

So wie es im kleinen jetzt mit der Hoffnung auf den Impfstoff ist, so ist es auf unser ganzes Leben und auf die Weltgeschichte bezogen mit der Hoffnung auf Jesus.

Wenn wir ihn in uns hereinlassen, dann sind wir vor den Auswirkungen eines Virus geschützt, den die Bibel Sünde nennt. Es ist der Virus, der uns von Gott trennen will, der Misstrauen verursacht zwischen uns und Gott. Und in der Folge auch negative Auswirkungen auf unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen, der Schöpfung und uns selbst hat.

Jesus dagegen ist das Vertrauensangebot Gottes an uns.

Wir dürfen ihn jederzeit einladen zu uns zu kommen, unsere persönlichen Nöte mit ihm zu teilen, sie ihm anzuvertrauen.

Der Kontakt zu ihm ist jederzeit möglich, egal was auch noch in den nächsten Wochen und Monaten an Kontaktbeschränkungen gelten wird

Er will uns in unseren Sorgen beistehen.

Und sein Versprechen ist eindeutig und klar:

Am Ende steht die Rettung.

Fürbitten

Lieber Vater im Himmel, leuchte in dieser Nacht mit deinem Licht hinein in alle Nöte unserer Zeit.

Leuchte du hinein in die Herzen der Menschen, die Angst haben um ihre Gesundheit oder sogar ihr Leben.

Leuchte du hinein in die Sorgen derer, die nicht wissen, wie es im nächsten Jahr für sie weitergehen wird.

Sei du Licht für die, die sich heute besonders einsam fühlen.

Sei du Licht und Wärme für alle Menschen, die kein eigenes Zuhause haben im Moment.

Sei du Licht für die Menschen, die heute Dienst haben in den Krankenhäusern und Pflegeheimen.

Sei du Licht für alle, die an zerbrochenen Beziehungen leiden.

Lass alle Menschen dein großes Vertrauensangebot erkennen, dass du in Jesus gemacht hast, dass sie ihr Leben dir anvertrauen.




Christvesper auf dem Pausenhof der Grundschule

Etwa 50 Personen finden sich im Pausenhof der Grundschule ein.. Hier erste BesucherInnen

Kalt, grau, leer – das Pausenhofgelände der Grundschule Viechtach am frühen Abend des 24. Dezember 2020.

 

Ankündigung des kommenden Messias

Nachdem Pfarrer Roland Kelber einige Worte zur Begrüßung gesagt hat und die Bläsergruppe dezent „O du Fröhliche“ angespielt hatte, beginnt das Schauspiel.  Zunächst mit Texten der alttestamentarischen Propheten zur Ankündigung des Messias. Hinter einem weißen Tuch erscheint von einem Lichtspot hinterstrahlt als Schattenriss eine mystische Gestalt.

Die Szenen spielen auf Schultischen, die in einer Reihe unter dem Verbindungsgang der beiden Schulgebäude Grund- und Hauptschule aufgestellt sind. Auf solch einem Tisch positioniert sich auch Pfarrer Roland Kelber.

Einige Bläser lassen dezent Weihnachtslieder anklingen.

Pfarrer Roland Kelber predigt zwischen den Darstellungen der Schulkinder.

Wechsel zwischen Predigt-Impulsen und dargestellten Bibelszenen

„Kann denn in einem Jahr wie 2020 überhaupt richtig Weihnachten gefeiert werden – im Freien, kalt, auf einem Schulhof? Genau da! Und sogar noch intensiver als sonst…“ stellt der Geistliche in den Frei-Raum. „So wie wir in diesem Jahr unsere Großfamilie vermissen müssen, so vermisste damals auch Maria ihre Großfamilie, die Großmütter, Tanten, Schwestern und Verwandten, die sie hätten beraten können bei ihrer ersten Geburt.“ Es war – wie heute bei uns in diesem Jahr – nur die sogenannte Kernfamilie da: Maria, Josef, das Kind. Doch da kommt unverhofft eine neue Familie: die Hirten, die Könige.“

Maria und Josef warten auf die Geburt des Kindes.

Die „Kernfamilie“

Die heiligen Könige folgen dem Stern.

Bilder und Predigt gehen ineinander über.

Kann man – so stellte der Geistliche die Frage –  kann man denn auf einem Schulhof eine würdige Weihnachtsandacht halten? Ist das hier nicht viel zu nüchtern? Ist dieser Ort doch der Arbeitsplatz der Schulkinder. Weihnachten am Arbeitsplatz? Genau das sei damals auch so gewesen: Jesus wird nicht in einem Tempel geboren, er wird in einem Stall geboren, dem Arbeitsplatz der Hirten. Jesus kommt in unseren Arbeitstag, in den Alltag – damals wie heute.
Und wie ist das mit der Hoffnung, mit der Erlösung, welche mit Christus in die Welt kommt? „Wir hoffen zur Zeit auf den Impfstoff, der die Krankheit besiegt.“ Die schlimmste Krankheit sei die Trennung von Gott. Diese Krankheit werde durch Christi Geburt geheilt.  Zwar sei nach wie vor vieles im Argen. Doch das gute Ausgehen sei uns nicht nur versprochen, es sei unsere Zukunft, auf die wir hinleben dürfen. „Das Glück, welches durch Christus gekommen ist, kann durch nichts mehr zerbrochen werden.“
Nach dem gemeinsamen Vaterunser, dem Segen und dem Stille Nacht des Bläserchors löste sich still und fast geheimnisvoll die weihnachtliche Versammlung wieder auf.
Engel-Szene als Bühnen-Bild
Hinweis: Die Predigt können Sie demnächst hier im Blog nachlesen. 
 
Auf diese Christvesper folgend bot die evangelische Kirchengemeinde um 18 Uhr einen Weihnachtsgottesdienst in der festlich geschmückten Christuskirche an. Hierfür waren Anmeldungen zur pandemiebedingten Personenbeschränkung vorausgegangen.
 
Am ersten Weihnachtstag fand ein Festgottesdienst mit Abendmahl (Einzelkelche) statt. 
Mitwirkende des Christvesper-Bildspiels: 
 
 Iris Marchl  hat die Kinder angeleitet und selber mitgespielt, ihr Mann hat die Beleuchtung gemacht.

Sandra Weber hat die Lesungen gemacht.




Segensgrüße

 Diesen wunderschönen Weihnachtsgruß senden unsere Pilger/Wanderfreunde Pilger Rudi Simeth, Paul Zetzlmann und Sigi Weigl, der den Engel entworfen hat. Wir vom Verein Pilgerweg St.Wolfgang schließen uns den Segenswünschen an:

LIEBE-volle WEIHNACHT

Glaube und Hoffnung, gesundes Jahr 2021, grenzenlose Wander-Wunder-Freude

Pilger Rudi Simeth informiert: 

Heilsame Wanderungen 2021

Wald – Wasser – Heilige Brunnen

 Wir werden zu Bach- und Flussmündungen in unserem Waldgebirge gehen.

Kombiniert mit aufsuchen von Wallfahrtsorten mit Heilsamem Quellwasser.

Im Jakobusjahr wird auch mindestens eine Jakobskirche mit dabei sein.

Auch unser Wanderfreund Dr. Werner Brunner gibt uns mit seinem guten Gespür die Hoffnung,

zwar nicht zu früh im Jahr zu beginnen.

Aber unter gewissen Einschränkungen und Voraussetzungen rechnen wir mit einem

Auftakt am „Weißen Sonntag“ nach Ostern, dem 11. April.

Im neuen Jahr dazu Näheres.

 

Bis dahin und darüber hinaus meine besten Wünsche für Gesundheit und Wohlergehen.

PS: Gerne beantworte ich weitere Fragen und freue mich auch auf einen Gedankenaustausch.

Sei es per Mail – Telefon oder einer Wanderung unter Einhaltung der bestehenden Regelungen.

Einfach bei mir melden!

 Mit  weihnachtlichen  Grüßen  von  ganzem  Herzen

 Rudi Simeth

Bilder & Touren

 Und hier eine sehenswerte aktuelle Diaschau von unsrem Pilgerbruder Rudi vom 20. Dezember (kurz vor Sonnwend) – Mit Pilger Rudi über den Nebeln: 

20.12.20_Scheiben-Zwercheck – Heilsame Wanderungen (waldaugen.de)




Flieg mit Pilger Rudi Simeth über den Lichterweg!

Pilger Rudi Simeth am Lichterweg in Kirchaitnach

Am vierten Dezember, das ist der Tag der heiligen Barbara, haben sich Pilger Rudi Simeth und Edeltraud Brauner aus Weiding/Oberpfalz aufgemacht und den adventlich-weihnachtlichen Kollnburger Lichterweg im Bayerwald besucht. Dabei haben sie zwei etwa 14 Kilometer lange Touren entworfen. Die erste Tour Kirchaitnach – Schweinberg – Allersdorf  hat nun unser „Pilgerbruder Rudi“ in einer wunderschönen Bilderschau, untermalt mit Musik von Vulmera, zusammengefasst.

Lassen Sie sich mittragen! Wanderstöcke beiseite legen, Ton einschalten, Flügel ausbreiten und mitfliegen – – –

Vor der Hauskapelle der Familie Wilhelm in Schweinberg

mit herrlichem Ausblick auf Neu- und Altnußberg und weiter bis zum Arber.

Und nun: Ton einschalten! Zuerst singt Pilger Rudi das alte Lied vom Grubenlicht in Anrufung an die heilige Barbara. Und dann fliegen wir los – –

Klick hier:

DIE WANDERUNG AM LICHTERWEG  – – ETAPPE 1




Grüße zum Advent von Urlauberpfarrer Lothar Le Jeune und Maike Brandes

Maike Brandes spielt an der Orgel ein Stück von Händel

Liebe Pilgerfreund*innen,  ganz liebe Adventsgrüsse von Haus zu Haus. Hier ein Bild von Maikes Orgeleinsatz. Wir denken viel an Euch. Bleibt gesund.

Liebe Grüße aus dem Hohen Norden an Euch alle im schönen Bayerwald
Maike und Lothar

Soeben haben wir von unseren Wolfgangspilger-Herzensfreunden, von Urlauberpfarrer Lothar Le Jeune und von Maike Brandes diesen wunderschönen Adventsgruß aus dem Hohen Norden erhalten. Mögen diese Strahlen und imaginierten Klänge viele beglücken!

Lothar und Maike, wir wünschen Euch einen gesegneten Advent und bedanken uns ganz sehr herzlich für diesen Euren Segensgruß! Wahre Freundschaft wie Felsengestein!

DANKE!




Am Lichterweg – Pilger Rudi berichtet

Der Viechtacher Anzeiger brachte einen stimmungsvollen Beitrag zu Pilger Rudis und Edeltrauds Erlebnissen Eindrücken am Lichterweg.

 Nach der Wanderung am Lichterweg berichtet Pilger Rudi Simeth:

Kapelle in Schweinberg

Lichtergruppe in Schweinberg  – so nennt Pilger Rudi diese Hirtenszene.

Krippe in Allersdorf am Lichterweg

Diese Wanderung war für Edeltraud und mich heilsamer, als wir es uns im Traum vorgestellt haben.

Es gäbe viele wundervolle Eindrücke zu schreiben.
Der kraftvollste Ort war die Kapelle am Ferienbauernhof der Familie Wilhelm in Schweinberg.
Die Hofkapelle hat viele Zeichen echter Volksfrömmigkeit und wir spürten die starke Kraft des Ortes.
Als wir in der Kapelle gemeinsam „Segne du Maria sangen“, wurde uns ganz warm um´s Herz.
Bei Mehlbach machten wir dann Brotzeit an einem sonnigen Platz unter einem Kirschbaum. Die Zweige mit Knospen waren aber zu hoch oben zum Pflücken von Barbarazweigen.
In Allersdorf steht eine wundervolle und schön geschmückte Krippe vor dem Kircheneingang.
In der Kirche „Schmerzhafte Mutter Gottes“ sangen wir für die Genesung meines Wanderfreundes Paul Zetzlmann das Pilger-Marienlied
„Milde Königin gedenke“. Dabei musste ich fast schmunzeln. Weil ich während des Singens die Heiligen Petrus und Paulus am Hochaltar erst genauer ansah. Es sind die einzigen kahlköpfigen Hl. Peter und Paul, die ich je sah
Die Figurengruppe des Lichterweges fanden wir erst im 2. Anlauf mit dem Auto nach der Wanderung.
Die Gruppe ist sehr schön gestaltet am südlichen Ortseingang von Allersdorf aus Richtung Achslach. Gegenüber der Straße sind zwei uralte Apfelbäume über und über mit Misteln bewachsen.
Die Mistel ist ja auch eine spirituelle Weihnachtspflanze.
Der krönende Wanderabschluss war dann der Zauberwald bei schon merklich tieferstehender Sonne von Raklern hinunter nach Kirchaitnach.

Eine rundum gelungene Wanderung zur rechten Zeit am Barbaratag.
Bei der Heimfahrt hörten wir im Radio, dass wir schon heute diese Tour wegen strengerer Ausgangsbeschränkungen nicht mehr gehen könnten.

Noch mehr Bedeutung hat deshalb dieser Tag und das Bergmannslied von der Hl. Barbara.
Grub´nlichtl leucht uns in finsterer Nacht. Heilige Barbara sei auf der Wacht.

Ich wünsche uns allen eine lichtvolle Zeit und viel innere Kraft, dass diese „Schicht in der Dunkelheit“ bald vorbei geht.

PS Weitere Bildeindrücke in nächster Zeit im Online-Album

Schöne Grüße
Rudi Simeth
Bilder & Touren

Web: www.waldaugen.de




Die große Lichterweg-Wanderung

Pilger Rudi Simeth und Edeltraud Brauner am Lichterweg in Kirchaitnach

Eine große Lichterweg-Wanderung

Rudi Simeth und Edeltraud Brauner besuchen die 4 Orte des Kollnburger Lichterweges

Ausstaffiert mit seinem Wanderhut, dem Pilger-Rucksack und einer Orientierungskarte macht sich am 4.Dezember, dem Tag der heiligen Barbara, Rudi Simeth aus Weiding/Oberpfalz auf, um den Lichterweg zu besuchen. Dabei hat er nicht etwa den Plan, an 4 Advents-Wochenenden die vier vorweihnachtlich besonders geschmückten Orte Allersdorf, Kirchaitnach, Schweinberg und Kollnburg je einzeln zu besuchen. Nein, er er-findet und er-wandert den Lichterweg für sich als Teil seines großen Lebenspilgerweges. In einer auf der Karte ausgesuchten Wanderstrecke in zwei Rundweg-Etappen von etwa 14 Kilometern will er die Lichter, Figuren und Impulse, Zäune und Fenster erleben.

„Diese Pilgewege spiegeln alle mein Leben, beziehungsweise spiegle ich mein Leben in diesen Pilgerwegen. Für meine aktuelle persönliche Situation ist gerade der Lichterweg mit seinem wunderschönen Namen und seiner Aussagekraft sehr passend.“

Für Pilger Rudi Simeth geht es immer auch um das „Heilsame Wandern“. Heilsame Wanderungen nennt er nicht nur seine beliebten geführten Quell- und Flusswanderungen. Heilsam wandern heiße, wie die heilige Barbara das Grubenlicht der Bergarbeiter in der Dunkelheit wahrzunehmen und aufleuchten zulassen.

Bei der „ernsten Krippe“ singt Pilger Rudi das Barbara-Lied vom Grubenlicht

Lied Klick hier: https://www.youtube.com/watch?v=azqBNQOb9Ak

Beim heilsamen Wandern seien sogenannte „Lichtgedanken“ ein wichtiger Aspekt für jedwede Heilung, sei sie körperlich oder seelisch oder geistig. Von daher passe gerade der Kollnburger Lichterweg wunderbar in die jetzige Zeit, und das nicht nur für Pilger Rudi Simeths ganz eigenen Lebensweg.

Zusammen mit Edeltraud Brauner macht er sich also auf naturbelassenen Pfaden und Wanderwegen auf. Die erste Etappe erstreckt sich über 14 Kilometer von Kirchaitnach nach Schweinberg bis nach Allersdorf.

Die Strecke von Schweinberg nach Allersdorf ist dem Lebenspilger schon vertraut: „Da war ich schon zweimal unterwegs mit den Prosdorfer Wallfahrern nach Altötting.“Pilgern und Wandern ist für Rudi Simeth wie ein Lebensauftrag. Die Wege ziehen sich für ihn wie die Songlines der Aborigenes durch seine Biografie und setzen Spuren, die eine tiefe Bedeutung haben.

Ab und zu halten die beiden Wanderer an, um die Schönheit der sanft beschneiten Gegend zu betrachten und ihre Gebete hinaus zu schicken über die Bergrücken des Bayerischen Waldes. So manches „Gstanzl“ erklingt einsam unter freiem Himmel.

„Und einen Kirschzweig werden wir auch von unterwegs mitnehmen“, sagt Edeltraud Brauner.  „Der Zweig kommt zuhause in eine Vase und wird als Barbarazweig an Weihnachten erblühen wie ein Licht in der Dunkelheit.“

Den zweiten Teil der Lichterweg-Wanderung werden sich die beiden zu gegebener Zeit vornehmen. „Am liebsten bei Schnee und sonne und noch vor Weihnachten.“ Mit dem gesammelten Fotomaterial  möchte der Pilger und Dokumentationskünstler eine im Internet abrufbare Präsentation zusammenstellen (wird demnächst hier im Blog vorgestellt).

Pilger Rudi Simeth bei der Hirtenszene vor Kirchaitnach

„Schafe – nur idyllisches Beiwerk zur Weihnachtsbotschaft oder vielmehr Hinweis auf eine Haltung des Glaubens?!  Denn: „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht (nach einer Kantate von Johann Sebastian Bach)  – Impuls von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann

“Schafe – nur idyllisches Beiwerk zur Weihnachtsbotschaft oder vielmehr Hinweis auf eine Haltung des Glaubens?! Denn: “Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht (nach einer Kantate von Johann Sebastian Bach) – Impuls von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann




Pilger Rudi Simeth und Edeltraud Brauner am Lichterweg: „Adventsweg“

Krippenszene mit Impuls-Tafel am Kirchplatz von Kollnburg – – Foto: Elke Weber

Pilger Rudi Simeth hat eine Wanderstercke am Lichterweg um Kollnburg erstellt: „Adventsweg“

Liebe Pilger und Wanderfreunde,

morgen gehe  ich mit meiner Partnerin Edeltraud Brauner einen Teil des Adventsweges. Zwischen den Orten, in denen die wundervollen Figuren meiner Pilgerfreundin Dorothea Stuffer aufgebaut sind habe ich mir zwei Routen ausgesucht, die auch in der jetzt kalten Adventszeit abseits von Hauptstraßen auf bestehenden Wanderwegen gut gangbar sind.

Anhand von Wanderkarten geplant, gehen wir morgen als erste Runde ab Kirchaitnach über Schweinberg und Allersdorf.

Den von mir so genannten „Adventsweg 1“

Diese Wanderstrecke wird in etwa 14 km lang sein.

 Die zweite Runde von Kirchaitnach nach Kollnburg und über Aumühle zurück möchten wir dann nach Schneefall an einem sonnigen Wintertag möglichst auch noch im Advent gehen.

 Von beiden Touren werde ich schöne Eindrücke und Bilder sammeln. Damit kann ich dann meine „Pilgerschwester Dori“, wie wir uns liebevoll nennen, mit einem Beitrag unterstützen.

 Ich versuche, mithilfe der Impulse von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann passende Stimmungsmotive zu schaffen.

 Und bastle dann auch an einem Beitrag in den Bilderalben von www.waldaugen.de .

Gerade rechtzeitig dazu ist eine wunderbare CD „Auszeit“ der Gruppe „vuimera“ von Allgäuer Künstlern mit wundervollen Klängen erschienen.

So verbinde ich mich spirituell immer wieder mit meinen Pilgerwegen – –

 

Die zwei geplanten Touren habe ich in einem Kartenausschnitt des BayernAtlas beigefügt.

Viele Grüße von Pilger Rudi

DER LICHTERWEG KLICK HIER

Hirtenszene in Kirchaitnach mit Impuls-Tafel  –  – – Foto: Marion Wittenzellner, VBB




Am Wolfgangsweg über dem Nebelmeer

Rauhreif schmückt Farne und Bäume

Stundenpilgern im Advent: 

Wir wählen die Hochweg-Strecke am Wolfgangsweg von Münchshöfen zum Pröller. Zur Zeit besteht ein stabiles Hoch mit Inversionswetter. In den Tälern des Bayerischen Waldes hält sich zäher Nebel. Aber die Gipfel der Tausender ragen übers Nebelmeer wie Inseln.

Lassen wir uns bezaubern.

Der Weg ab Münchshöfen verläuft bereits über 800 Metern Höhe und läuft relativ eben oder sagen wir sanft aufsteigend nach Hinterwies (unterm Pröller) hinauf. Die Strecke beträgt 2 Kilometer. Bis zum kurzen, etwas steileren aber leicht gehbaren Pröller-Gipfel ist es noch etwa 1 Kilometer.

Als wir noch im Tal von Viechtach sind, schmückt Raufreif die Farne und Bäume und verleiht trotz Grau in Grau der Landschaft einen adventlichen Silberglanz.

Doch dann tauchen wir heraus aus den Nebelschwaden. Wir sind in Münchshöfen.

Schilderwald in Münchshöfen – Alle Wanderstrecken sind gut markiert.“W“ = Wolfgangsweg

Einstieg zum Höhenweg zum Pröller hinauf

Wir halten uns an das Blaugelbe „W“ bzw. am Sechzehner

Naturbelassene Hochlandwiese im Spätherbst

Durch den Wald dem Licht entgegenUnd nun öffnet sich der Weitblick übers Nebelmeer

Schatten: weiß – Sonne: grün

Hinterwies: Blick zum Arber übers Zellertal

Abfliegen – – –

Und: Original-Wolfgangsweg-Blechschäfchen am Weg




Lichterweg als Zeichen der Hoffnung – ein Beitrag von Marion Wittenzellner, PNP

Auch einige Blechfiguren der Viechtacher Künstlerin Dorothea Stuffer nebst Impulsen vom evangelischen Ruhestandspfarrer Ernst-Martin Kittelmann finden sich entlang der Lichterwege. −Foto: M. Wittenzellner

Dieser Tage ist manches anders als gewohnt: Keine belebten Weihnachtsmärkte inklusive „gmiatlichem Ratsch“ beim Glühweinstand, keine Adventskonzerte, und selbst im Familien- und Freundeskreis sind die Möglichkeiten für gemeinsame Stunden stark begrenzt. In dieser für viele Menschen enorm belastenden Ausnahmesituation möchte die Gemeinde Kollnburg ihren Bürgern deshalb nun mit einer ganz besonderen Aktion signalisieren: „Unsere Gmoa hoid z’samm!“.

Ab Sonntag laden daher eigens gestaltete Lichterwege im Burgdorf, in Kirchaitnach und in Allersdorf während der gesamten Advents- und Weihnachtszeit zum Spazierengehen, Entdecken, Genießen und Entspannen ein. Auf nicht allzu langen, für die gesamte Familie von Jung bis Alt leicht gangbaren Routen erstrahlen die anliegenden Häuser dann täglich ab Einbruch der Dunkelheit bis circa 20 Uhr ganz besonders hell und festlich.

In Kollnburg führt der Lichterweg vom Rathaus über die Markstallerstraße, die Raiffeisenstraße und den Kirchenweg hinauf zum Dorfplatz, und von dort (mit einem kleinen Abstecher zum Anwesen Zankl) über die Burgstraße wieder zurück zum Rathaus.

In Kirchaitnach geht’s los beim Pfarrheim, vorbei an der Kirche und am Friedhof bis zur Alten Schule. Von dort führt der Weg weiter ins Neubaugebiet, und dann auf dem Gehweg an der Kreisstraße REG 14 entlang wieder zurück zum Pfarrheim.

In Allersdorf führt der Rundweg von der Dorfkirche in Richtung der Anwesen Penzkofer und Strohmeier, und schließlich am Dorfwirtshaus vorbei wieder zurück zur Kirche. − maw (Marion Wittenzellner)




Das Wolfgangslied – vorgetragen von Josefa Schmid

Josefa Schmid und ihr persönliches Wolfgangs-Birkenkreuz

Josefa Schmid, Schirmherrin des Bayerwald-Herzstücks vom Wolfgangsweg, hat bei der Birkenkreuz-Segnung am Wolfgangstag 2020 ein gut 1000Jahre altes Wolfgangslied vorgetragen. Wir bedanken uns für jedwede Unterstützung unserer Pilgerprojekte! Eines der gesegneten Birkenkreuze befindet sich als Dank nun in Josefa Schmids Privatbesitz. Wir grüßen nach Kollnburg!

Das Wolfgangslied 

1. Sankt Wolfgang, heil’ger Gottesmann,
der Gottes Wort gelehrt.
Der jung und alt für Gott erzog.

Die Sünder hat bekehrt.

 

Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!
Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!

 

2. Du guter Hirt im Bayernland,
du Helfer in der Not.
Gesundheit gabst du, Trost im Leid,
der Arme aß dein Brot.

 

Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!
Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!

 

3. Du Bischof, deines Standes Zier,
voll Demut, voll von Lieb.
Uns Lebenden den Frieden bring,
die Ruh den Toten gib.

 

Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!
Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!

 

4. Sankt Wolfgang, den der Herr erhöht,
weil du als Knecht getreu.
Mach, dass auch uns, wie du getreu,
der Himmel einst erfreu.

 

Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!
Heiliger Wolfgang, denk an uns,
bitt für uns, verlass uns nicht!

 

Josefa Schmid, ehemalige Bürgermeisterin von Kollnburg, trägt das Wolfgagslied vor.




Das Künstlerin- Interview

Josef Arweck mit Dorothea Stuffer im Gespräch (Foto: Elke Weber)

Vor einer Woche hatte unsere Künstlerin Dorothea Stuffer die Ehre, dem bekannten Autor Josef Arweck ein Interview zu geben. Ein Artikel über ihre künstlerische Arbeit ist für die „Altbayerische“ vorgesehen, in welcher Josef Arweck vor kurzem einen großen Bericht über die Wolfgangskapelle, Tradition, Sage, Geschichte und neue Tradition (Blechschafe, unser Wolfgangspilgerverein, die Birkenkreuze) geschrieben hat.

Herzlichen Dank an Josef Arweck!

Beim Ausschneiden einer Blechfigur (Hirte) – Foto: Josef Arweck

Im Malerzimmer  – Foto: Josef Arweck

In Dorotheas Blechwerkstatt mit Wölfen, Kuh und Erzengel Michael – Foto: Josef Arweck

Die „Altbayerische“ erscheint bayernweit.

Diese fürs Foto spontan mit Kreide auf rostiges Blech skizzierte Hirtenfigur möchte Dorothea Stuffer als „Mysterium“ auf jeden Fall fertig stellen.




Ein Birkenkreuz grünt – Grüße von und an Pilger Rudi Simeth

Zeichnung: Der heilige Wolfgang ersteigt eine steile Treppe und erreicht – in Begleitung eines Wolfes – ein grünendes Birkenkreuz. Daneben ein Engel-Impuls von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann

Unser hochgeschätzter „Pilgerbruder Rudi“ = Rudi Simeth  hat uns eine wunderschöne Mail anlässlich der Birkenkreuz-Segnung am vergangenem Wolfgangstag, dem 31.Oktober 2020, gesendet:

Liebe Pilgerengel und Pilgerfeunde vom Wolfgangsweg!

Die Birkenkreuz-Andacht am Wolfgangskreuzweg und das Davor und Danach waren sehr bewegend und spirituell – auch für mich.

Und das ist das ganz Besondere an euch Engeln vom Wolfgangsweg.

Aus unterschiedlicher Herkunft und Lebensmodellen darf kann Jede/Jeder so sein wie sie/er nun mal sind.
Mit allen Licht- und Schattenseiten in gegenseitiger Achtung und Respekt voreinander.

Und großer Hilfsbereitschaft füreinander.

Ein guter Sauerteig für das Brot des brüder-/schwesterlichen Lebens miteinander.

Alles ist eins – wir haben nur diese eine Weltkugel – ein winziges Staubkorn im unendlichen Universum.

Wenn wir alle unsere Talente für ein gelungenes Miteinander einsetzen, ohne uns beirren zu lassen, wird alles gut.

Ich wurde weiter bestärkt – vielleicht schon im kommenden Jahr – die westliche Variante des Wolfgangsweges über Regensburg zu erkunden.

Der Rückweg von St. Wolfgang bleibt bewusst offen – Ich hab da aber auch schon einige Ideen.

Herzliche Pilgergrüße sendet allen treuen Mithelfern und -Helferinnen

Euer Pilgerbruder Rudi

Lieber Pilgerbruder Rudi,

die Begegnung mit Dir am vergangenem Wolfgangstag  – wie uneinschätzbar doch die Zeit voranschreitet! – war wiedermal ganz WUNDER-BAR! Ebenso dieser wunderbare Gruß von Dir. Ein klarer Segen, so wie der makellose Himmel heute, unter dem Du vielleicht gerade wanderst, stets den Blick in die Wahrheit der Klarheit gerichtet, egal ob Nebel oder Sonnenschein, Schnee, Gewitter oder Irgendwiewetter – – egal ob morgens, mittags, abends.  Das Birkenkreuz, welches wir Dir zur gesegneten Fortsetzung deines Pilgerweges  mitgegeben haben, ist ganz freundlich, naturnahe und hell, Es grünt – – – –

Hierzu senden wir Dir und allen Wolfgangsfreunden eine Bibelrand-Skizze von deiner „Pilgerschwester Dorothea“ mit einem Segenspruch von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann.

DANKE FÜR ALLES!

SEGEN SEGEN SEGEN

Deine Pilgerengel vom Wolfgangsweg

Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. (Psalm 91,11)  Die Engel stehen für die Tatsache, dass wir persönlich jeden Tag von Gott bedacht sind. (Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann)

 




Die Wolfgangskapelle

Pünktlich zum Wolfgangstag in der „Altbayerischen“ erschienen: ein erstklassisch recherchierter Text über die Wolfgangskapelle von Josef Arweck

Der bekannte Autor Josef Arweck aus Böbrach kennt die Wolfgangskapelle sehr gut – von alten bis zu neuen Datierungen. Aktuell erscheint in der „Altbayerischen„, ein Blatt, welches bayernweit erscheint, ein sehr informativer und anschaulicher Bericht über die Wolfgangskapelle. Josef Arwek hat Hildegard Weiler besucht und unter anderem auch zu den neuen Geschehnissen vor Ort befragt. Es ist uns eine große Ehre, dass die Geschichte der Wolfgangskapelle und die Bemühnungen unseres Vereins Pilgerweg St.Wolfgang hier so wunderbar zum Ausdruck gebracht werden. Vielen Dank an Josef Arwek – auch für die Übermittlung des Textes für unsere Internetseite – und beste Wünsche! –

Hier hat der heilige Wolfgang einst gebetet

ein Bericht von Josef Arweck

Vor 170 Jahren wurde die jetzige Kapelle auf dem Wolfgangsriegel in der Pfarrei Böbrach errichtet – Bereits seit 1626 stand hier ein hölzerne Kapelle – Auf dem Weg nach Böhmen soll Bischof Wolfgang soll hier Rast eingelegt haben – Von Josef Arweck

Die Kapelle auf dem „Wolfgangsriegel“ hoch über dem Pfarrdorf Böbrach im Mittleren Bayerischen Wald zieht seit Jahrhunderten fromme Pilger aus der Umgebung an. „Gerade jetzt in der Corona-Zeit ist die Zahl der Pilger stark angestiegen“, weiß Hildegard Weiler zu berichten. Sie wohnt im „Wolfgangshof“ am Fuße des Wolfgangsriegels und ist auch Besitzerin der Kapelle.

Einer frommen, wohlbegründeten Sage zufolge ist der heilige Bischof Wolfgang (934 – 994) auf einer Reise nach Prag, welches damals zum Bistum Regensburg gehörte, in diese Gegend gekommen und hat in stiller Zurückgezogenheit an jener Stelle geruht und gebetet, an welcher jetzt die St. Wolfgangskapelle steht. Ein weiteres Indiz hierfür könnte sein: Als im Jahre 1883 die Pfarrkirche Böbrach restauriert wurde, mussten die weiß übertünchten Wände der Kirche abgeschabt werden. An der Nordwand des Presbyteriums fand sich unter einer neunfachen Kalkschicht ein Gemälde, auf dem ein Bischof als Pilger mitten im Wald dargestellt war. Die neunfache Kalkschicht, die das Gemälde überdeckte, deutet sicherlich auf eine Zeit zurück, welche dem heutigen Wolfgang sehr nahe liegt, so dass man nicht ohne Grund in dem pilgernden Bischof den heiligen Wolfgang erkennen darf, wie er die hiesige Gegend durchzog und an der Stelle der heutigen St. Wolfgangskapelle sich aufhielt.

Dass er mit seiner Hand einen riesigen Felsblock über der späteren Kapelle vor dem Abrutschen bewahrte und dieser Handabdruck noch heute bei genauem Hinschauen und mit etwas Phantasie zu sehen ist, dürfte mit Sicherheit ins Reich der Legende gehören. Dagegen ist sicher belegt ist, dass Martin Müller, der Bräu am Eck bei Böbrach, im Jahre 1776 die vormals kleine hölzerne Kapelle abgebrochen und an deren Stelle eine kleine steinerne Kapelle erbaut hat. Die Kapelle hatte 72 Jahre bestanden, als sie wegen Baufälligkeit im Jahre 1849, also vor gut 170 Jahren, abgebrochen wurde und an ihrer Stelle die heutige Kapelle errichtet wurde.

Erste Kapelle um 1600

Wie in einem alten, mittlerweile vergilbten Heftchen aus dem Jahr 1894, das anlässlich des 900jährigen Jubiläums des heiligen Wolfgang im Pustet-Verlag, Regensburg, herausgegeben wurde, berichtet ist, fanden sich beim Abbruch der Kapelle an einem abgehobelten Schalbrett der inneren Dachseite folgende mit Bleistift geschriebenen Sätze: „Im Jahre 1776 ist diese Kapelle neu erbaut worden von dem ehrengeachteten Herrn Martin Müller, Bräu zu Eck, zu Ehren des heiligen Bischofs Wolfgang als sonderbaren Schutzpatron in allen Nöten.“ Und weiter heißt es: „Diese Kapelle ist aber schon vorher von Holz über hundertundfünfzig Jahre allda gestanden und der heilige Wolfgang verehrt worden, und sehr vielen Menschen in großen Nöten und Anliegenheiten geholfen worden.“

Diese Worte dürften von Bernhard Dremel, Mesner und Schullehrer von Böbrach, bei Erbauung der Kapelle im Jahre 1776 an das erwähnte Schalbrett geschrieben worden sein. Beweis hierfür ist ein Vergleich der Schrift mit den noch vorhandenen Handschriften Dremels. Bernhard Dremel wurde am 12. August 1745 in Böbrach geboren und ist als „emeritierter Schullehrer“ im Alter von 84 Jahren verstorben. Er konnte durch mündliche Überlieferung über das Alter der Kapelle wohl unterrichtet gewesen sein. So dürfte die erste hölzerne Kapelle wenigstens schon im Jahre 1626 gestanden sein.

Der Bau der jetzigen Kapelle im Jahre 1849 kam hauptsächlich durch die Bemühungen des Häuslers Joseph Sterr (oder Steer) von Böbrach und des damaligen Cooperators Joseph Hastreiter zustande. In den Jahren 1879 bis 1881 erfolgte auf Initiative des Cooperators Albert Spors die vollständige Restauration der Kapelle sowie eine Erweiterung des Zugangs und des Vorplatzes. Damals wurde auch ein neuer Altar mit einer neuen Statue des heiligen Wolfgang und den Statuen der Heiligen Wendelin und Florian errichtet, während die alte Wolfgangsstatue einen Platz in der Felsenwand außerhalb der Kapelle erhielt.

Ein besonders freudiges Ereignis für die Pfarrbevölkerung war der Besuch des Bischofs von Regensburg, Ignatius von Senestrey, am 30. Juli 1889, der an der Kapelle verweilte. Dabei schenkte der Bischof der Pfarrei eine Reliquie des heiligen Wolfgang. Am 5. Dezember desselben Jahres ertönte erstmals vom Turm der Kapelle die von Dechant Leonhard von Deggendorf gestiftete und zu Ehren des hl. Wolfgang geweihte Glocke. Nach dem 2. Weltkrieg stiftete Alois Muhr von Schrollhof eine neue Glocke, nachdem die alte während des Krieges abgenommen werden musste.

Kreuzweg zur Kapelle

Ein Jahr nach der Errichtung der heutigen Kapelle schuf Cooperator Joseph Hastreiter im Jahre 1850 auch einen zur Kapelle führenden Kreuzweg. Mindestens ebenso mühevoll wie die Errichtung der Kreuzwegstationen dürfte der Bau der steinernen Treppen in dem steilen und unwegsamen Gelände gewesen sein. Gut 100 Jahre nach der Errichtung des Kreuzwegs, nämlich 1959, ließ Ortspfarrer Josef Knorr (Pfarrer in Böbrach von 1957 bis 1963) einen neuen Kreuzweg errichten. Die etwa 1,20 Meter hohen Kreuzwegstationen aus Granit wurden von den Pfarrangehörigen gestiftet. Die Reliefs aus Kunststein sind in den Granitstein eingelassen und zeigen den Leidensweg Jesu von der Verurteilung bis zur Grablegung.

Auf Initiative der bereits genannten Kapellenbesitzerin Hildegard Weiler und einer Freundin, der Künstlerin Dorothea Stuffer aus Viechtach, wurde im Jahre 2003 der „Verein Pilgerweg St. Wolfgang e. V.“ gegründet. Sein Ziel ist es, die Gestalt des heiligen Bischofs Wolfgang neu zu sehen und sein Wirken auf die heutige Zeit zu übertragen. Dass auch heute noch viele Menschen den Heiligen anrufen und auf seine Fürsprache vertrauen, beweisen die zahlreichen Eintragungen im „Kapellenbuch“, das in der Kapelle aufliegt.

Pilgerverein gegründet

Der Verein „Pilgerweg St. Wolfgang“ will auch die Möglichkeit geben, gemeinsam mit anderen Interessierten und Förderern jene Wege zu verfolgen, die an den heiligen Wolfgang erinnern und die Stätten seines Wirkens durch einen markierten Pilgerweg miteinander verbinden und aufzeigen. Es gibt eine Reihe von Wolfgangswegen, etwa den von Bayern ins Böhmsische hinein, von Neukirchen Heilig Blut nach Regensburg (St. Emmeram) und nach St. Wolfgang in Oberösterreich. „Herzstück“ des hiesigen Pilgerweges ist die etwa 15 Kilometer lange Wegstrecke von Viechtach nach Böbrach zur Wolfgangskapelle. Den Pilgerweg markieren Schäfchenfiguren aus Blech, die von der Künstlerin Dorothea Stuffer geschaffen wurden.

Neu hinzu kam der Brauch, Birkenkreuze entlang des Kreuzweges hinauf zur Wolfgangskapelle zu tragen, verbunden mit einem Anliegen, einer Bitte oder einem Dank für erhaltene Hilfe, „und so ein Stück weit den `Kreuz-Weg` mit Christus zu gehen“, wie Kapellenbesitzerin Hildegard Weiler es ausdrückt.

Unterschriften unter den Fotos: 

Beliebtes Ziel von Pilgern und Wanderern: die Wolfgangskapelle auf dem Wolfgangsriegel hoch über dem Pfarrdorf Böbrach gelegen.

Ein einfacher Holzaltar mit einer Figur des hl. Bischofs Wolfgang ziert das Innere der Kapelle. a

Mächtige Felsbrocken ragen über die Kapelle.

Eine Gedenktafel erinnert an den Besuch des Bischofs von Regensburg im Jahre 1889.

Steil und steinig ist der Kreuzweg hinauf zur Wolfgangskapelle.

Manche Pilger nehmen die Last eines Birkenkreuzes mit auf dem Weg zur Kapelle.

Blechschafe markieren den Pilgerweg, die von der Künstlerin Dorothea Stuffer geschaffen wurden.

14 Kreuzwegstationen auf dem steinigen Weg zur Kapelle. Auf den Reliefs ist der Leidensweg Jesu dargestellt: hier die fünfte Kreuzwegstation: „Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen“.

Hildegard Weiler, Kapellenbesitzerin und Vorsitzende des Pilgervereins, ist von der Gestalt des heiligen Bischofs Wolfgang fasziniert.

Ein im Felsen aufgemaltes Kreuz soll jene Stelle markieren, an der der hl. Wolfgang der Legende nach mit seiner Hand den Felsen vor dem Herabstürzen aufgehalten hat.

Fotos: Josef Arweck

Lebensdaten des heiligen Wolfgang

– Geboren 924 in Pfullingen bei Reutlingen

– Erziehung in der Klosterschule auf der Reichenau

– Wirkte später als Lehrer und Leiter der Domschule in Trier

– 965 wurde Wolfgang Mönch der Benediktinerabtei Einsiedeln und wurde danach zum Priester geweiht

– 972 Ernennung zum Bischof von Regensburg, wo er 20 Jahre wirkte

– Höhepunkte seines Wirkens waren die Abtrennung des Bistums Prag, die Reform der Klöster und sein soziales Wirken

-Wolfgang verstarb am 31. Oktober 994 in Pupping bei Linz

– Begraben ist Wolfgang in St. Emmeram in Regensburg

– 1052 erfolgte seine Heiligsprechung.

Ein großer Bericht von Josef Arweck über die Wolfgangskapelle erschien dieses Jahr auch in der Lokalpresse.




Luther -Halloween – Wolfgang – – Die Birkenkreuz-Segnung am Wolfgangsweg

Pilger Rudi Simeth untermalt die Andacht am Wolfgangs-Kreuzweg mit klangvoller Veenharfe-Musik

Luther – Halloween – Wolfgang

  Birkenkreuz-Segnung am Wolfgangs-Kreuzweg

Die naturbelassen-urwüchsigen Birkenkreuze am Wolfgangsweg gibt es seit dem Sommer 2015. Sie hatten ihren „ersten Auftritt“ bei einer Pilgerfeier zum Johannistag in Arnbruck, wo sie eine Zeitlang durchs Dorf am dort verlaufenden Wolfgangsweg als Wegweiser dienten. Etwas später kamen sie zum Wolfgangsriegel bei Böbrach, um dort beim Einstieg zum Kreuzweg auf Pilger und Wanderer zu warten. Diese werden mittels eines Plakates eingeladen, solch ein gezimmertes Kreuz die uralten Granitstufen hinauf zur Wolfgangskapelle zu tragen.

 „Ein Stück mit Christus gehen“, so beschreibt Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann dieses Kreuztragen. Am 31.Oktober leitete der Geistliche eine Segnungs-Andacht an diesem sagenumwobenen Ort. Die Kreuze kann man, verbunden mit einem anliegen, einer Bitte oder einem Dank, zur Kapelle hinauf tragen. Das war die Idee von Xaver Hagengruber, Mitglied des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang. Seither wird wird dieses kleine Ritual von den zahlreichen Kapellenbesuchern sehr gut angenommen und ist bereits zu einer neuen Tradition geworden. Xaver Hagengruber und einige Pilgerhelfer vom Wolfgangs-Pilgerverein haben sich heftig ins Zeug gelegt und 33 neue Birkenkreuze hergestellt. das Material hierfür hat Bernhard Bielmeier zur Verfügung gestellt.

Zahlreiche Besucher kamen zur Birkenkreuz-Andacht

Hildegard Weiler, 1.Vorsitzende des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang, in deren Privatbesitz seit rund 20 Jahren die Wolfgangskapelle ist, begrüßte die 20 Teilnehmer und gab einen kurzen Überblick über die Entstehung des Wolfgangsweges. „17 Jahre Arbeit am Pilgerweg! Basierend auf den alten Wallfahrten treibt auch heute wieder dieser lichtspendende heilige Wolfgang, Parton Bayerns, die Menschen zu solchen Orten.“

Josefa Schmid Mitte , Xaver Hagengruber links, Pilger Rudi Simeth rechts

Schirmherrin des Wolfgangsweg-Herzstücks und ehemalige Bürgermeisterin von Kollnburg Josefa Schmid erinnerte an die beliebten Veranstaltungen, die der Wolfgangs-Pilgerverein zu Ehren des Heiligen in den letzten acht Jahren begangen hat. Zum Namen Wolfgang wusste sie zu erwähnen, dass der Name „der zu den Wölfen – das bedeutet zu den Heiden – geht“ bedeutet.

Pilger Rudi singt zur Veeh-Harfe

Rudi Simeth aus Weiding, Oberpfalz, bekannt auch als „Pilger Rudi“, schmückte die Andacht mit spirituellen Lied-Einlagen, wobei er zur Veeh-Harfe sang: „Ins Wasser fällt ein Stein“, „Von guten Mächten wunderbar getragen“ „Amazing grace“.

Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann hält die Predigt

In seiner Predigt wies Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann auf drei Punkte dieses markanten Datums hin: Der 31.Oktober sei ein wichtiger gebündelter Gedenktag, Luther, Wolfgang, Halloween. „Seit paar Jahren hat sich das Spiel um Halloween mit Maskerade und Gruselszenen mehr und mehr durchgesetzt: Gib Süßes, sonst gibt’s Saures!“ Saures im Leben lasse sich oft nur mit Süßem ertragen, gab der Geistliche weiterführend zu bedenken. Mit 95 Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg erstellte Martin Luther eine Diskussionsgrundlage zur Erneuerung der ganzen Kirche. Eine Kirchenspaltung habe der Reformator nicht gewollt. Ebenso wie der heilige Wolfgang einige hundert Jahre vorher die ganze Kirche reformieren wollte und Missstände in den Klöstern korrigieren wollte ohne dadurch zu spalten. Es gehe beim Birkenkreuz-Tragen und beim Pilgern nicht um ein Event oder eine Leistung, sondern vielmehr um eine Wirkung nach innen. Die Wolfgangskapelle ist zwar dem heiligen Wolfgang geweiht, sie sei jedoch ein Ort „aller Heiligen“. Wer in sich gesammelt hinauf gehe, gehöre zu „allen Heiligen“. Heilig sein heiße sich ganz mit Vertrauen an Gott zu wenden, „der mich in meiner Schwachheit und Armut heilig spricht. In dieser Verbindung mit Gott kommt etwas Süßes in mein Leben. Davon haben Luther und Wolfgang gepredigt.“

  Im Anschluss an diese bewegenden Worte erzähle Pilger Rudi von seinen beiden großen Pilgerwanderungen von der Wolfgangskapelle bis nach St.Wolfgang im Salzkammergut; 2014 zu Fuß und 2019 mit dem Fahrrad. „33 neue Birkenkreuze sind heute hier bereit, und ich habe damals genau 33 Tage bei meiner Pilgerwanderung gebraucht.“

Father Mokshanand Talari segnet die Birkenkreuze

Father Mokshanand Talari

Hildegard Weiler und Susanne Keilhauer, evangelische Vakanzvertreterin von Bodenmais, trugen die Fürbitten vor und gedachten der am 9.Oktober unerwartet verstorbenen Karla Singer, Vorstandsmitglied des Wolfgangs-Pilgervereins und aller bisher verstorbenen Vereinsmitglieder, zu denen auch Hajo Bach und Carola Pätzold gehören.

Die evangelische Vakanzvertreterin von Bodenmais, Susanne Keilhauer

Nach dem Vaterunser und dem Segen machten sich noch ein paar Andacht-Teilnehmer im schimmernden Abendlicht mit einigen Birkenkreuzen auf zur Wolfgangskapelle und zündeten dort Kerzen zur Feier des Wolfgangstages an.

Xaver Hagengruber trägt ein Birkenkreuz zur Wolfgangskapelle

Kreuzträger auf der Wolfgangskapelle – Foto: Hans Mauerer