Gipfelkreuz auf der Käsplatte (Foto: Andrea)
Am vergangenen Mittwoch, den 7. Juli, lud die evangelische Kirchengemeinde im Rahmen ihrer „Sommerveranstaltungen“ zu einer Abendandacht auf die Käsplatte bei Hinterviechtach ein. Der Mittelpunkt des Themas war „Sonnenuntergang – der Tag, mein Gott, ist nun vergangen.“ Obwohl der Himmel etwas bedeckt war, leuchteten die Sonnenstrahlen immer wieder zwischen einzelnen Wolken durch, bis sich das Abendlicht zu einem feierlichen Feuer am Horizont steigerte. Eine stattliche Schar von 15 Gläubigen wanderte vom Parkplatz in Hinterwies hinauf zum „Kleinen Lusen“, wie die Käsplatte wegen ihrer vielen Steine am Gipfel auch genannt wird. Dort ließen sich die Wanderer nieder, beobachteten das Naturschauspiel und lauschten der Predigt von Pfarrer Roland Kelber.
„Manchmal erleben wir das Glück, dass der Abendhimmel uns ein Schauspiel leuchtender Farben bietet. Die wechselnden Töne des Lichts in orange und rot. Fast von allein verstummen wir als Menschen, genießen wir schweigend diese Ruhe und diesen Frieden. Wir spüren: wir haben als Menschen nicht alles in der Hand.Und das entlastet auch. Die Geschäftigkeit des Tages kommt zur Ruhe. Wir dürfen alles, was uns belastet, dem Schöpfer anbefehlen, auch unsere Fehler, unsere Schuld. Bei unserem Schöpfer, in der Gegenwart seiner Gnade, können wir unseren inneren Frieden finden. Wir nicht einer unpersönlichen Schicksalsmacht ausgeliefert, der wir egal sind.“
Der Geistliche beschrieb nun ein Geschehen, welches durch die Betenden den Globus am Tagesende als Gotteslob weltweit umspannt. „Eine wunderbare und beglückende Vorstellung, dass ich da dazugehören darf in diesen Chor, der nie aufhört. Dieses Schöpferlob verbindet uns mit Menschen in allen Ländern und Erdteilen.“
Nach den vielen Sonnenuntergängen, die auf diesem wunderbaren blauen Planten geschehen, werde es eines Tages den letzten Sonnenuntergang geben. Aber es werde nicht das Ende bedeuten, sondern der Anfang von etwas ganz Neuem, „wenn Gott diesen ersten Himmel und die erste Erde vergehen lässt und seine neue Schöpfung ins Leben ruft.“ Jeder Sonnenuntergang wolle in uns diese Sehnsucht wecken, dass wir dann dabei sind im Reich Gottes.
Den stimmungsvollen Gottesdienst untermalten die Lieder “ Mein Tag ist nun, mein Gott vergangen“, „Nehmt Abschied Brüder“ und „Der Mond ist aufgegangen“, die Pfarrer Kelber zur Gitarre sang. Zum Schluss sangen alle gemeinsam spontan das Gotteslob „Die Herrlichkeit des Herrn währet ewiglich“.
Hinweis: Am Mittwoch, den 18.August, lädt der Urlauberpfarrer Wolf-Herbert Rodrian um 6 Uhr zu einer Morgenandacht zum Sonnenaufgang bei der Kesselbodenkapelle in Prackenbach mit anschließendem kurzen Spaziergang zum Keltenstein ein. Bitte Frühstücksproviant mitbringen.
Mit Pfarrer Roland Kelber auf der Käsplatte