Weich sei die Erde dir, wenn du auf ihr ruhst, müde am Ende des Tages – Irischer Segenswunsch – eine Bildkarte von Renate Sieler für Dorothea Stuffer
Renate Sieler ist am 7.Juli im Altenheim in Hengersberg verstorben. Sie war ein langjähriges Mitglied vom Verein Pilgerweg St.Wolfgang. Ihre Urne wird in Wülfrath im Badischen beigesetzt. Zu ihrer Gedenkfeier am Mittwoch, den 24. Juli, in der Christuskirche Viechtach sprach unter anderen auch Dorothea Stuffer, 2. Vorsitzende des Vereins.
„Entschuldige, Renate, ich hab noch meine Stallklamotten an. – Ich ha’s nicht eher geschafft, hierher zu deiner Erinnerungsfeier zu kommen, aber jetzt bin ich da.“ „Papperlapapp, das ist doch ganz unwichtig, was du anhast! Hauptsache die Schafe sind versorgt. Schön, dass du da bist!“
Kennengelernt habe ich Renate Sieler in meiner Zeit als Studienreferendarin im Fach Kunsterziehung am Viechtacher Dominikus-von-Linprun-Gymnasium. Vom ersten Moment an hat mich Renate Sieler – sie war meine Betreuungslehrerin – akzeptiert, gefördert, verstanden, unterstützt und notfalls auch verteidigt. Von Anfang an waren wir gewissermaßen auf einer „Wellenlänge“. Als ich dann Familienfrau und später Schafhirtin am Gnadenhof in Fernsdorf geworden bin, sind wir anstelle von Kolleginnen Freundinnen geworden.
Uns verband eine tiefe Freundschaft, besonders auch im Glauben. Regelmäßig haben wir uns sonntags im Gottesdienst hier in der Christuskirche getroffen oder wir haben uns bei verschiedenen Anlässen ausgetauscht. In allen Glaubens- und Lebensfragen holte ich ihren wunderbaren Rat ein.
Allein schon ihr freundliches „Sieler“ am Telefon zu hören war schon wie eine Heilung, wenn’s mir mal nicht so gut gegangen ist. Und ich bin nicht die Einzige, die das so erfahren hat.
Das letzte mal habe ich mit ihr an Ostern telefoniert. Es war schwer sie zu erreichen, aber ich hatte glück. „Wie geht es Dir?“ fragte ich sie“Oh wie schön, dass du anrufst. Mir geht es nicht gut…“ Ich überschüttete sie wie gewohnt mit all meinen anliegen. Nach einer Weile ihres wie gewohnt aufmerksamen und verstehenden Zuhörens sagte Renate: „Ich habe Schmerzen, ich muss jetzt auflegen.“ „Oh das tut mir so Leid. ich wünsche Dir ganz viel Segen.“ „Danke, ganz vielen Dank – !“
Ein Freundschafts-Geburtstagsgruß mit der Verkündigungs-Szene
Renate, du hast mir viele schöne und wertvolle Karten zukommen lassen, die ich überall – wie du weißt – in meiner Wohnung placiert habe… (Es folgt eine Präsentation von 4 Bildkarten). – – DANKE FÜR ALLES!
Hinten auf dieser Karte steht folgender Text:
Wer behütet schläft und schlummert nicht.
Das Dunkel wird kommen.
Aber der dich behütet,
kommt auch.
Seit jener anderen Nacht.
Nie mehr wird es anders sein.
Auf der Rückseite diese von Renate Sieler zusammengestellten Doppelkarte ist Psalm 91 abgedruckt, gedacht als Lebensbegleitung und Schutzpsalm. Links eine mittelalterliche Dame mit dem Drachen an der Leine. Die Dame hat Schutz und Kraft durch das Kreuz als Wanderstab. Ist hier nicht eine Verwandtschaft mit dem heiligen Wolfgang zu erkennen, der oftmals mit dem Teufel/Drachen abgebildet wird? Rechts: Christus im Weizenkorn, er weist den rechten Weg.