Alpakawanderug ins Wolfgangs-Jubiläumsjahr 2024 – Blechtiere beim St. Wolfgangshof

Das Aufbauteam vor Ort

Böbrach.

Mit großem Vorschlaghammer, Schrauben, Akkuschrauber, zugespitzten Holzstempen und 15 Blechtieren ausgerüstet machte sich am vergangenen Samstag ein Helferteam um Dorothea Stuffer auf nach Böbrach zum St.Wolfgangshof der Familie Weiler, der am Fuße des Kreuzweges zur St.Wolfgangskapelle liegt.

“Ich hatte vor einigen Jahren ein altes Alpaka zur Pflege bekommen. Da lernte ich den Charakter dieser sanften Neue-Welt-Kamele kennen”, teilt die Viechtacher Künstlerin mit. Die Intension der Bildhauerin und Malerin ist es, hier mit einer Gruppe von Blech-Alpakas, einigen Schafen, einer Ziege, einer Hirtenfigur mit Laterne und zwei begleitenden ehernen Pferden zu einer gedanklichen Alpakawanderung auf den Wolfgangsweg einzuladen.

2 Pilgerhelfer mit Künstlerin Dorothea Stuffer beim Aufbau der Blechtiere

 In Zusammenarbeit mit Hildegard Weiler, 1.Vorsitzende des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang, geht es nun mutig auf ins neue Kirchenjahr und weiter ins Wolfgangs-Jubiläumsjahr 2024.

Pressemann Josef Arweck, Hildegard Weiler, Xaver Hagengruber und “Der Ziegnhirt”

Vor elfhundert Jahren wurde der Heilige Wolfgang, Bischof von Regensburg und Patron von Bayern geboren. Als Pilger und Missionar durchzog dieser großartige Heilige die Wälder Bayerns und Böhmens. Entbehrungen und wilde Tiere nicht fürchtend übernachtete er am felsigen Wolfgangsriegel, wo heute die Wolfgangkapelle steht, die zu seiner Ehre – zunächst aus Holz und später aus Stein – erbaut wurde.

Niko und Reinhold stellen den Erzengel Michael auf.

 Hildegard Weiler legt Wert darauf, dass die bunt aufgebaute Tier-Gruppe von einer mächtigen Figur des Erzengel Michael geleitet wird: “Der Erzengel Michael ist der Sieger im Kampf gegen das Böse. Ganz besonders in dieser Zeit der weltweiten Bedrängnisse, Kriege und Nöte sollen wir ihn um seine Hilfe anrufen.”

Ein weißes Alpaka ruht friedlich neben dem schützenden Erzengel Michael

Das fleißige Aufbau-Team, bestehend aus Matthias Poschet, Reinhold Schneider, Niko, Manfred Franze (stellvertretender Schriftführer des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang) und Xaver Hagengruber (Vereinsmitglied und Pilgerhelfer), begann zunächst mit einem “Entwurf”, um die Figuren auf der Apfelbaumwiese mit Blick über die Bayerwqaldberge wirkungsvoll zu platzieren. Dann wurden sie fest installiert. Sie sollen bis Mariä Lichtmess stehen bleiben.

Manfred Franze mit Reinhold und Niko im Einsatz

Manfred Franze weist darauf hin, dass auch sein in Zusammenarbeit mit dem Verein Pilgerweg St. Wolfgang “Geiersthaler-Engel-Kapellen-Weg” fürs Jubiläumsjahr des Heiligen Wolfgang in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden soll: “Es gab einige Verzögerungen. Doch nun hoffen wir endlich auf entsprechende Fördergelder, denn dieser Weg soll bestens markiert und ausstaffiert werden.”

Unterhalb des St.Wolfangshofes wird die Tiergruppe platziert und weist den Weg hinauf zur Wolfgangskapelle

Mit friedlichen Tieren Schritt für Schritt ins kommende Jahr, in Gemeinschaft leben zwischen Mensch,Tier und Gottes Schöpfung – das ist für Dorothea Stuffer, so wörtlich, “auch der Weg nach Bethlehem. An einem unscheinbaren Ort wird das Kind geboren, welches die Himmelstüre öffnet, sodass ein Strahl vom Himmelslicht zu uns leuchtet. Der heilige Wolfgang – eine Leuchte Gottes in dunkler Zeit!”
Nachtwanderung
 “Der Heilige Wolfgang steht für Friedsamkeit. Das war immer seine Art und Weise. So wirkt auch eine Wanderung mit den sanftmütigen Alpakas heilend auf dem steinigen und mühevollen Lebensweg”, erklärt Hildegard Weiler
(Fotos und Presse-Text in Zusammenarbeit mit Josef Arweck)



Der ganz eigene Wolfgangsweg unseres Pilgerbruders Rudi Simeth: Regen-Flusswanderungen und Wolfgangsfiguren

Pilger Rudi Simeth

Bäume, Bäche, Flüsse, Kirchen, Marterl, Häuser, Tiere, Wege, Straßen, Menschen, Lieder  – das sind stete Begleiter unseres hochgeschätzten Pilger Rudi Simeth!

Das ist seine Berufung: Pilgern. Allein oder in der Gruppe, die er führt und begleitet, mit dem Radl oder zu Fuß, immer einen Gesang auf den Lippen.

Rudi Simeth ist zweimal den großen grenzüberschreiteneden Wolfgangsweg Bayern-Österreich – Böhmen gegangen, einmal zu Fuß und einmal mit dem Rad.

Er kennt seine Wege, auf die er geführt wird, vom Herzen aus. Er dokumentiert seine Wander-Erlebnisse ganz wunderbar mit Bildern, Untertiteln, Harfenmusik und Gesang. So können wir auch ganz innerlich von unserer Wohnstatt zuhause dabei sein.

Oft trifft Pilger Rudi auf Wolfgangsfiguren! In seinen aktuellen  Regen-Wanderungen am Regenfluss von der Quelle bis zur Mündung – frei gewählt – ist er immer wieder dem Heiligen Wolfgang begegnet. Wir danken für die schönen und wertvollen Fotos:

Altarbild in der Kirche in Bayrisch Eisenstein mit dem heiligen Wolfgang im Zentrum.

“Fest verwurzelt sein in der Heimat – ja und mit dem tiefen Glauben, dass alles im ewigen Kreislauf ist. Von den sprudelnden Lebensquelle bis zu den (Lebens)Mündungen in etwa GRÖSSERES.

Möge Gottes Segen über allen sein ! 

Ich bin überzeugt davon, dass unsere Erfahrungen bei unseren Lebens-Aufgaben wichtige Impulse sind, damit Gottes heilsamer Segen auf uns und unseren Lieben liegt.

Herzensgrüße von eurem Pilgerbruder Rudi”

Die Gruft des heiligen Wolfgang in der Kirche St.Emmeram in Regensburg (Ziel des bayrischen Parts vom Wolfgangsweg von der Wolfgangskapelle bei Böbrach nach Regensburg

“Wenn ich deine  schönen Bilder und Erlebnisse, Natur und Kultur, Glaubens-Stätten und alte Bäume und Steine, Wege und Wasser betrachte, erlebe ich, dass überall, wo du, lieber Pilgerbuder Rudi, gehst, HEIMAT ist. Das schaffst du durch dein besingendes Fotografieren und heilsam betrachtendes Wandern. Allein beim Betrachten erlebe ich ein Zuhause-Sein, ein Ankommen beim Unterwegs-Sein..  – Deine Pilgerschwester Dorothea”

“Liebe Pilgerschwester Dorothea du hast es wieder mal „auf den Punkt gebracht“!

Genau dies scheint meine Bestimmung zu sein:

Mich in immer größeren Umkreisen DAHEIM zu fühlen.

Im meiner geliebten grenzenlosen Heimat – dem Waldgebirge BÖHMERWALD – beiderseits der bayerisch-böhmischen Grenze.

Wenn ich pilgernd radle oder wandere und dabei fotografiere bin ich immer zeitlos im „Hier und Jetzt“ und nehme mit allen Sinnen die geliebte Natur in mir auf.

Dann erlebe ich alles nochmals, wenn ich die Bilder zuhause bearbeite.

Zum 3. Mal, wenn ich diese Bilder online stelle und mit Texten und „selbstgestrickter Musik“ ergänze. ..”

Links neben dem Marien-Altarbild sehen Sie eine Wolfgangsfigur Rezna/ Zelena Ruda am Regenbach, Böhmen

Man erkennt die Wolfangsfiguren stets an der bBschofsmütze, dem Kirchenmodell in der Hand und dem Bischofstab!

 

Wertvolle alte Wolfgangsfigur in der Emmeramskirche in Regensburg

 Möge Gott stets seine schützende Hand über uns und unsere Lieben und über unsere Wege und Aufgaben und unsere Freundschaft halten!

Wolfgangskrypta in der Emmeramskirche in Regensburg – (Figur Hl. Wolfgang in der Mitte)

“Unmögliches wird oft sofort erledigt – Wunder dauern etwas länger..” (Rudi Simeth)

Ein Kirchenfenster mit dem heiligen Wolfgang in der Klosterkirche in Cham

“So habe ich mittlerweile als „Fluss-Pilger“ meine/unsere Heimatflüsse endlich von der Quelle des Chamb und des Regen im Böhmerwald bis zu den Mündungen in Cham und Regensburg mit wunderschönen Radwanderungen und einer Fußwanderung an meinem Geburtstag abgeschlossen.” (Pilger Rudi Simeth)

“Durch Wieder-Aufbau Gutes tun (links) “: Blechfiguen mit Erzengel Michael und dem Heiligen Wolfgang in Fernsdorf am Wolfgangsweg-Zubringer “Engelweg” – auch hier pilgerte Pilger Rudi Simeth.

Wolfgangs-Fensterfigur in Lam, gefunden von Rudi Simeth  bei einer Wanderung am Weißen Regen

Ursel schreibt an Pilger Rudi Simeth:

Lieber Rudi,

Gerade habe ich Deinen Reisebericht mit Genuss angeschaut und Du bekommst sofort ein großes Lob! Dir gelingt es immer besser, die Touren der Reisewoche festzuhalten in stimmungsvollen Bildern, die der Erinnerung auf die Sprünge helfen und bei mir Begeisterung hervorrufen: Soviel Schönes haben wir gemeinsam erlebt in Eurer wunderschönen Heimatregion. Du hast ein gutes Fotografen-Auge und die Bilder mithilfe deiner Kamera, die du beim Wandern so beiläufig benutzt, sind einfach sehens- und zeigenswert. Dazu die selbst gespielte Musik, die bekannten Lieder auch zum Mitsingen… Ich weiß schon ein paar Menschen, denen ich meine Freude daran weitergeben möchte! Also vielen, vielen Dank für Deine Mühe und Arbeitsstunden dafür, ganz abgesehen von Deiner Reisevorbereitung und der täglichen Begleitung in der Woche. Ja, es war wieder sehr schön mit Dir und Edeltraud bei Familie Stoiber. Liebe Grüße auch an sie! Ich möchte jedenfalls am ersten Schneeschuh-Termin 2024 wieder dabei sein und werde mich bald bei Katka deswegen melden.

Ganz herzliche Grüße mit guten Wünschen für den Herbst und Winter von Ursel

Lieber Pilgerbruder Rudi, 
das hat Ursel ganz wunderbar und von Herzen geschrieben! Bei dir fühlen sich die Pilger wohl und: Sinn-durchströmt!
Ganz herzliche Grüße von deinen “Pilger-Engeln” vom Wolfangsweg! 



Wir brauchen uns den Himmel nicht zu verdienen – Reformationsfest in der Christuskirche Viechtach

Feierliche Klänge mit dem Posaunenchor in der Christuskirche Viechtach

Gestern Abend um 19 Uhr (31.Oktober) feierten die evangelischen Christen das Reformationsfest. In der in festlichem Rot ausgeschmückten Christuskirche Viechtach leitete Margareta Stöger den Gottesdienst und hielt auch die Predigt. Die Tragweite des historischen Tages wurde be-tont durch den Posaunenchor unter der Leitung von Michael Pollwein, der eingangs auch die Orgel spielte.

“Wir haben Grund zu feiern!” begrüßte Margareta Stöger die Gläubigen, “denn wir glauben an einen Gott, der uns aufrichtet und nicht niederdrückt.” Überall seien die Menschen voller Angst vor der Zukunft. Man stelle sich viele Fragen: Werden sich die Kriege ausweiten? Was wird mit unserer Wirtschaft? Wie wird sich das Klima entwickeln? Wird alles unerschwinglich teuer oder ganz unbezahlbar?

“Angst scheint das Lebensgefühl Nummer eins zu sein!” Und dann sei da noch die Angst vor Gott. Diese Angst hänge ganz eng zusammen mit der Reformation. Im Mittelalter fragten sich die Menschen, wie sie vor Gott bestehen können. Sie fürchteten sich vor dem Fegefeuer. Die  Bergpredigt fange nicht mit Ansprüchen und Forderungen an, sondern mit den Seligpreisungen. Dennoch äußere Jesus im weiteren Verlauf der Bergpredigt, worum es letztlich gehe: Liebet eure Feinde! Tut wohl denen, die euch hassen!  “Wenn Gott das alles von uns fordert – das kann kein Mensch erfüllen!” erwägte Margareta Stöger in ihrer Predigt.

So stellte auch Martin Luther im 16. Jahrhundert die brennende Frage: Wie kann ich vor Gott bestehen? Luther erkannte: Die Gerechtigkeit wird uns von Gott geschenkt!

“Gott liebt uns so sehr, dass wir uns den Himmel nicht erarbeiten müssen. Das Fundament der Gnade trägt und es weist uns den Horizont. Gott nimmt uns an, so wie wir sind und gibt uns selber die Kraft nach seinem Willen zu leben. Wo wir scheitern, bleiben wir dennoch unter seiner Gnade. Die Angst hat nicht mehr das letzte Wort. Gott steht für uns ein. Wir sind Kinder Gottes! Sonst könnten wir nicht sagen: Vater unser..”

Den Gottesdienst rundete der Posaunenchor mit einem getragen ertönendem Spiritual ab. Die Gottesdienstbesucher klatschten Beifall.

Margareta Stöger bei der Predigt